Die Hirse zählt zu den Rispengräsern und war ursprünglich im ostindischen Raum beheimatet. Dieses Getreide war damals als Nahrungsmittel vor allem sehr beliebt, weil es sehr nahrhaft ist und zugleich keine hohen Ansprüche an ihren Standort stellt uns somit auch dort gedeihen kann, wo viele anderen Getreidearten kaum Ertrag bringen würden. Schon in der Bronzezeit verbreitete sich die Bekanntheit dieses Getreides immer weiter in Richtung des mitteleuropäischen Raums und auch schließlich nach Deutschland. Die Hirse zählt zu den ältesten Kulturpflanzen und wichtigsten Grundnahrungsmitteln dieser Zeit. Aber warum hat sich das geändert? Leider geriet die Hirse u.a. durch die Einführung der Kartoffel und den großflächigen Anbau von Mais immer mehr und mehr in Vergessenheit. Seit einigen Jahrzehnten schon ist sie leider viel zu selten Bestandteil europäischer Gerichte. Dabei beschreibt allein ihr Name schon ihre besonderen Eigenschaften sehr klar und äußerst treffend. Das Wort Hirse wird von einem indogermanischen Wort abgeleitet, welches u.a. für „Nahrhaftigkeit“ steht.
Unser persönlicher Geheimtipp ist die Braunhirse. Die Braunhirse kann anders als bei der Goldhirse mit der Schale verarbeitet werden. Doch warum ist die Schale so wichtig? Vor allem in den äußersten Randschichten des Hirsekorns, der Schale, befinden sich die meisten Nähr- und Mineralstoffe sowie Spurenelemente. Die Schale ist somit wie bei vielen anderen Lebensmitteln der wertvollste Teil der Frucht, in diesem Fall, des Korns. Der folgenden Tabelle können Sie die Nährwerte unserer Bio-Braunhirse entnehmen:
Nährwertangaben pro 100 g
Energie kJ/kcal | 1440 kJ / 343kcal |
Fett | 4,65 g |
– davon gesättigte Fettsäuren | 0,6 g |
Kohlenhydrate | 57,1 g |
– davon Zucker | < 2,5 g |
Eiweiß | 10,5 g |
Salz | 0,03 g |
Die Nährwerte unterliegen den bei Naturprodukten üblichen Schwankungen.
Braunhirse wird auf unseren Feldern seit 2003 nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus (Kontrollstelle DE-ÖKO-005) angesät. Seit 2014 erzeugen und verarbeiten wir unsere Bio-Braunhirse in Zusammenarbeit mit dem Biohof der Familie Bauer aus Seepoint, www.bioeier.de. Nach der Ernte werden immer kleine Chargen (Mengen) der Braunhirsekörner mit unserer hofeigenen Zentrophanmühle zu sehr feinem Mehl vermahlen. Warum kleine Chargen? Wir bestimmen die zu mahlende Menge je nach dem aktuellen Bedarf und können Ihnen dadurch immer frisch gemahlenes Braunhirse-Mehl anbieten. Da es uns besonders wichtig ist, dass unser Mehl beim Mahlvorgang keine Inhaltsstoffe verliert, haben wir uns für eine Zentrophanmühle entschieden. Der Vorteil bei der Zentrophanmühle liegt darin, dass bei diesem besonderen Mahlverfahren die Körner nicht wie bei herkömmlichen Mühlen gequetscht werden, sondern das Mahlgut mit Hilfe eines kühlenden Luftstroms an der Innenseite eines zylinderförmigen Naturmahlsteins aus Basalt-Lava vollständig abgeschliffen werden. So entsteht bei dieser Art des Mahlvorgangs kaum Hitze, wodurch die wertvollen Inhaltsstoffe des Braunhirsekorns nahezu vollständig erhalten bleiben. Zusätzlich erhält das Mehl bei dieser Art es Mahlens einen besonders hohen Feinheitsgrad.
Die Braunhirsepflanze wird etwa 120 cm groß und zeichnet sich durch breite Blätter und eine kompakte, lockere sowie herabhängende Rispen aus. Den Abschluss der Rispen bilden einblütige Ähren. Das Braunhirsekorn hat eine rot-braune Farbe, ist eiförmig und misst im Durchmesser etwa 2-3 mm. Die Braunhirsepflanze gedeiht, wie bereits schon erwähnt, auch auf sehr armen Böden sowie in Regionen mit sehr wenig Wasser. Weil wir aber unseren Pflanzen einen guten Start ins Leben ermöglichen wollen und diese einen bestmöglich für ihre Bedürfnisse abgestimmten Boden zum Gedeihen erhalten sollen, achten wir sehr auf Fruchtfolge der Felder. Dabei ist u.a. ein besonders hoher Anteil an Leguminosen (Hülsenfrüchte) sehr wichtig.
Braunhirse nimmt man meistens wegen der wertvollen Inhaltsstoffe zu sich. Diese bleiben auch nur vollwertig für den Verzehr erhalten und für den Körper leichter aufzunehmen, wenn man das Braunhirse-Mehl nicht erhitzt und es so isst, wie es ist.
Nach Erfahrungswerten: bis zu 2 x täglich 2-3 Teelöffel des Braunhirse-Mehl in Müsli, Joghurt, frischen Frucht- und Gemüsesäfte, Shakes und Smoothies, Obstsalat etc. unterrühren und genießen.
Aber natürlich kann man das Braunhirse-Mehl auch zum Kochen und Backen verwenden – z. B. in Kuchen, Keksen, Brot, Soßen etc. Es können nach Belieben 10-20 % des Mehls durch Braunhirse-Mehl ersetzt werden.
Jeder kann zuhause ganz einfach Braunhirse-Keimlinge bzw. -Sprossen selber ziehen. Viele Menschen wissen nicht, dass Braunhirse-Keimlinge bzw. -Sprossen durch den Keimvorgang zusätzlich ein Vielfaches der bereits enthaltenen Inhaltsstoffe produzieren. Dies hat eigentlich den Hintergrund, dass der Keimling für die ersten Wochen genügend Vorräte hat, aus denen er Kraft für seine Entwicklung schöpfen kann. Keimlinge und Sprossen sind nicht nur sehr nahrhaft, sie sind außerdem sehr lecker in Salaten, auf einem Butterbrot, als Deko auf den verschiedensten Gerichten und vielem mehr.
– ungeschälte Braunhirsekörner
– eine Tasse
– ein Teller
– zwei Tücher von der Küchenrolle
– Wasser
– Lust und Vorfreude auf das Ergebnis
Zuerst muss man die Hirsekörner waschen und anschließend in einen Behälter geben. Diesen Behälter dann mindestens mit der zweifachen Menge an Wasser auffüllen. Nach ca. 12 Stunden die Körner ein weiteres Mal mit frischem Wasser spülen und auf ein mit einem Tuch Küchenrolle ausgelegtes Teller geben. Im Anschluss ein weiteres Tuch auf die Körner legen und dieses mit einem Sprüher befeuchten. Das Ganze dann ins Licht stellen, am besten auf die Fensterbank.
Waschen Sie 2 x täglich die Körner. Damit sie feucht bleiben, besprühen sie diese zwischendurch mit Wasser. Nach ca. 3-4 Tagen sind die Keimlinge fertig. Jetzt nur noch einmal gründlich Waschen und dann genießen!
Unsere Braunhirse Rezepte finden Sie hier.
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